Sagen & Legenden

»Am Saubuck
Dort wo der uralte Feldweg von Binzwangen zum Saubuck (Sauberg) führt, befindet sich am Waldrand jener Ort der seit altersher von jedermann in der Dunkelheit gemieden wurde, denn verrufen war diese Stelle.
Ein schreckliches Ungeheuer trieb dort sein Unwesen das zwar menschliche Gestalt hatte, doch anstelle des Menschenkopfes, einen Keilerschädel trug. Aus seinem Rachen und von den besonders langen Hauern tropfte Menschenblut.
Wenn nun ein Mensch bei Dunkelheit, an diesem Ort vorüberging, brach der Tiermensch aus dem Unterholz hervor. Mit einem Sprung wurde der einsame Wanderer angefallen und zu Boden geworfen. Mit den langen krummen Hauern schlitzte die Bestie die Brust des Opfers auf und fraß untrer lautem Schmatzen dessen Herz. Alsdann schleppte das Mordtier den leblosen Körper in den nahen Wald und verscharrte diesen unter einer mächtigen Eiche. Als einmal eine Jagdgesellschaft des Ansbacher Markgrafen hier rastete und die Jagdknechte dürres Fallholz für ein Feuer zum Trocknen der regennassen Kleidung sammelten, amchte man eine grauenhafte Entdeckung:
Unter einer Eiche, von Moos und Brombeergestrüpp überwuchert lag neben großen Heigel-Stinen, ein ganzer Berg von Menschengebein und Todenschädeln wirr durcheinander. Der erschrockene Jagdherr ließ die Eiche fällen und aus dem Holz ein Kreuz an diesem Platz aufrichten. Seitdem ist der grausige Spuk von diesem Ort gebannt.«

   Unbekan­nter Autor

(Noch Anfang der 1990er Jahre erzählten sich Kinder tat­säch­lich diese Geschichte während sie auf dem Saubuck Schlit­ten fuhren.)