4 · Grüngestaltung und -entwicklung

Zu diesem Bew­er­tungs­bere­ich wird in der Dor­fw­erk­statt noch getüftelt.


Aus dem Erläuterungs­bericht:

Das Orts­bild Binzwan­gens ist an jed­er Stelle durch inten­sive Grüngestal­tung im öffentlichen und pri­vat­en Raum geprägt. Die Maß­nah­men der Dor­fer­neuerung Binzwan­gen II haben den Vorzu­s­tand verbessert und erweit­ert, weshalb sich neben neuen Gestal­tungsideen auch viele alte Ele­mente find­en.
Die zahlre­ichen öffentlichen Plätze zeich­nen sich durch lockere Pflasterung, Rasen­flächen und Baumpflanzun­gen aus, die eine merk­liche Verbesserun­gen gegenüber den nahezu voll­ständig mit Asphalt ver­siegel­ten Flächen aus der Zeit vor der Dor­fer­neuerung darstellen. Im Dor­fzen­trum wurde im Dia­log mit dem lokalen Arbeit­skreis ein Kom­pro­miss gefun­den, um ein­er­seits mehr Grüngestal­tung zu ermöglichen, ander­er­seits jedoch auch Nutzflächen für Ver­anstal­tun­gen wie das Dorffest zu erhal­ten. Dabei spielte auch der Abbruch des alten Schul­ge­bäudes eine Rolle, durch den die Ortsmitte den­noch einen Zuwachs an öffentlichen Grün­flächen verze­ich­nen kon­nte. Meis­tens wird die Pflege der kom­mu­nalen Grü­nan­la­gen dabei von den Anliegern über­nom­men, die diese posi-tiv­en Verän­derun­gen schätzen.
Das­selbe gilt für den Platz um die Kirche, der von Mit­gliedern der Kirch­en­gemeinde betreut wird. In ähn­lich­er Weise küm­mern sich vor­rangig die ent­sprechenden Nutzer um das Umfeld des Jugend­heims und des ehe­ma­li­gen Schul­ge­bäudes am Ort­srand.
Von beson­der­er Bedeu­tung sind der Fried­hof und der Spielplatz, die mit ihrem alten Baumbe­stand einen parkähn­lichen Charak­ter besitzen. Beson­ders der Fried­hof mit den 22 alten Lin­den, die mit ihrem hohen Kro­nen­werk v.a. im Som­mer kühlen Schat­ten spenden und einen attrak­tiv­en Ort der Ruhe und Ent­spannung entste­hen lassen, erfüllt eine wichtige Funk­tion. Diese Orte sind zu diesem Zweck auch mit Sitzgele­gen­heit-en und der Spielplatz natür­lich mit ein­er ganzen Rei­he von Spiel­geräten sowie ein­er Grill­stelle aus­ges­tat­tet. Aber auch an zahlre­ichen anderen Stellen laden freis­te­hende Bänke oder Sitz­grup­pen mit Tis­chen zum Ver­weilen ein, was neben der örtlichen Bevölkerung v.a. von den Wan­der­ern und Fahrrad­fahrern angenom­men wird. Die Neupflanzun­gen von Stadt­bir­nen, Lin­den und anderen stan­dort­gerecht­en Arten wer­den an mehr­eren Stellen durch alte Bäume ergänzt, so z.B. durch Lin­den an der Kirche und in der Dorfmitte sowie eine große Trauer­wei­de im Nor­den, wodurch ein har­monis­ches Gesamt­bild aus Alt und Neu entste­ht.
Die pri­vat­en Anwe­sen in Binzwan­gen sind bis auf wenige Aus­nah­men offen gestal­tet und nicht durch Zäune ver­schlossen. Wo solche existieren, han­delt es sich meist um niedrige fränkische Lat­ten­zäune oder einen lichtdurch­lässigen Met­al­lza­un. Die oft nicht mehr land­wirtschaftlich genutzten Hof­stellen im Dor­fk­ern wur­den meist umgestal­tet, lassen ihre ursprüngliche Nutzung jedoch noch erken­nen. Die häu­fig kom­plett ver­siegel­ten Höfe wur­den dabei v.a. mit Pflaster aufge­lock­ert, neue Rasen- und Garten­flächen angelegt und Sitzmöglichkeit­en instal­liert. Die in vie­len Fällen bere­its vorhan­de­nen Obst­bäume wur­den dabei erhal­ten. Diese Verbesserun­gen führten dazu, dass die Hofräume auch als pri­vate Aufen­thalt­sorte nutzbar wur­den. Die Bele­bung der offe­nen Höfe führt auf diese Weise gle­ich­sam zu ein­er Bele­bung der Straße und damit des ganzen Ortes. Der große Baumbe­stand übern­immt an vie­len Bauw­erken die Funk­tion der Fas­saden­be­grü­nung, die je nach Sit­u­a­tion durch Blu­menkästen an den Fen­stern ergänzt wird. In Boden­nähe sor­gen über viele Monate Vor- und Hofgärten für eine far­ben­fro­he Ein­bet­tung der Wohn­häuser. Die meist vorhan­de­nen Nutz-gärten befind­en sich hinge­gen fast auss­chließlich im rück­wär­ti­gen Teil der Anwe­sen und sind daher auf den ersten Blick nicht zu erken­nen. Eine Beson­der­heit sind die im Süden von Binzwan­gen noch vorhan­de­nen Nutzgärten, die Relik­te des früheren Kraut­gartens darstellen, eines für Bay­ern typ­is­chen histori­sch­en Kul­tur­land­schaft­se­le­ments, in dem die Bevölkerung auf einem Are­al außer­halb der eigentlichen Sied­lung Obst und Gemüse ange­baut hat.
Stark verbessert wer­den kon­nte durch die Dor­fer­neuerung Binzwan­gen II auch das Regen­wasser­man­age­ment. Wichtig­ste Maß­nahme war die Entsieglung der asphaltierten Ober­flächen mit Pflaster- und Grünarealen sowohl im öffentlichen als auch im pri­vat­en Bere­ich. Wo die dadurch verbesserte Regen­wasserver­sickerung nicht aus­re­icht, wird das Re­genwasser über neue Ober­flächenkanäle in die Alt­mühl geleit­et, die für Binz-wan­gen als Vor­fluter dient. Im pri­vat­en Be­reich ergänzen Brun­nen, Zis­ter­nen und Abflussgräben dieses Sys­tem.
Die vie­len bere­its erwäh­n­ten alten und neuen Grün­flächen sowie Baumbestände stellen Leben­sräume für ver­schieden­ste Tier- und Pflanzenarten dar. Das gilt ins­beson­dere für die größeren und ruhig gele­ge­nen Biotope, z.B. im Fried­hof oder am Spielplatz. Das für Binzwan­gen typ­is­che Konz­ert der Singvögel ist ein Beleg für den hier vorhan­de­nen Leben­sraum. Einen solchen bieten auch Heck­en, wie sie etwa am Spielplatz oder als Ein­friedung der Indus­triebe­triebe zu find­en sind, sowie wasser­führende Gräben und der Löschte­ich im Nor­den. Teile der innerörtlichen Begrü­nung sind zudem als naturbe­lassene Wiesen­flächen angelegt, so z.B. vor dem Jugend­heim. Aktive Maß­nahmen zur Förderung der Fau­na beste­hen in Form ein­er kün­stlichen Nist­hilfe für Störche und eines Felsenkellers mit Ein- und Aus­flug­möglichkeit für Fle­d­er­mäuse. Insek­ten­ho­tels und Nist­kästen im pri­vat­en Raum erweit­ern das Spek­trum zusät­zlich.