Zu diesem Bewertungsbereich wird in der Dorfwerkstatt noch getüftelt.
Aus dem Erläuterungsbericht:
Das Ortsbild Binzwangens ist an jeder Stelle durch intensive Grüngestaltung im öffentlichen und privaten Raum geprägt. Die Maßnahmen der Dorferneuerung Binzwangen II haben den Vorzustand verbessert und erweitert, weshalb sich neben neuen Gestaltungsideen auch viele alte Elemente finden.
Die zahlreichen öffentlichen Plätze zeichnen sich durch lockere Pflasterung, Rasenflächen und Baumpflanzungen aus, die eine merkliche Verbesserungen gegenüber den nahezu vollständig mit Asphalt versiegelten Flächen aus der Zeit vor der Dorferneuerung darstellen. Im Dorfzentrum wurde im Dialog mit dem lokalen Arbeitskreis ein Kompromiss gefunden, um einerseits mehr Grüngestaltung zu ermöglichen, andererseits jedoch auch Nutzflächen für Veranstaltungen wie das Dorffest zu erhalten. Dabei spielte auch der Abbruch des alten Schulgebäudes eine Rolle, durch den die Ortsmitte dennoch einen Zuwachs an öffentlichen Grünflächen verzeichnen konnte. Meistens wird die Pflege der kommunalen Grünanlagen dabei von den Anliegern übernommen, die diese posi-tiven Veränderungen schätzen.
Dasselbe gilt für den Platz um die Kirche, der von Mitgliedern der Kirchengemeinde betreut wird. In ähnlicher Weise kümmern sich vorrangig die entsprechenden Nutzer um das Umfeld des Jugendheims und des ehemaligen Schulgebäudes am Ortsrand.
Von besonderer Bedeutung sind der Friedhof und der Spielplatz, die mit ihrem alten Baumbestand einen parkähnlichen Charakter besitzen. Besonders der Friedhof mit den 22 alten Linden, die mit ihrem hohen Kronenwerk v.a. im Sommer kühlen Schatten spenden und einen attraktiven Ort der Ruhe und Entspannung entstehen lassen, erfüllt eine wichtige Funktion. Diese Orte sind zu diesem Zweck auch mit Sitzgelegenheit-en und der Spielplatz natürlich mit einer ganzen Reihe von Spielgeräten sowie einer Grillstelle ausgestattet. Aber auch an zahlreichen anderen Stellen laden freistehende Bänke oder Sitzgruppen mit Tischen zum Verweilen ein, was neben der örtlichen Bevölkerung v.a. von den Wanderern und Fahrradfahrern angenommen wird. Die Neupflanzungen von Stadtbirnen, Linden und anderen standortgerechten Arten werden an mehreren Stellen durch alte Bäume ergänzt, so z.B. durch Linden an der Kirche und in der Dorfmitte sowie eine große Trauerweide im Norden, wodurch ein harmonisches Gesamtbild aus Alt und Neu entsteht.
Die privaten Anwesen in Binzwangen sind bis auf wenige Ausnahmen offen gestaltet und nicht durch Zäune verschlossen. Wo solche existieren, handelt es sich meist um niedrige fränkische Lattenzäune oder einen lichtdurchlässigen Metallzaun. Die oft nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Hofstellen im Dorfkern wurden meist umgestaltet, lassen ihre ursprüngliche Nutzung jedoch noch erkennen. Die häufig komplett versiegelten Höfe wurden dabei v.a. mit Pflaster aufgelockert, neue Rasen- und Gartenflächen angelegt und Sitzmöglichkeiten installiert. Die in vielen Fällen bereits vorhandenen Obstbäume wurden dabei erhalten. Diese Verbesserungen führten dazu, dass die Hofräume auch als private Aufenthaltsorte nutzbar wurden. Die Belebung der offenen Höfe führt auf diese Weise gleichsam zu einer Belebung der Straße und damit des ganzen Ortes. Der große Baumbestand übernimmt an vielen Bauwerken die Funktion der Fassadenbegrünung, die je nach Situation durch Blumenkästen an den Fenstern ergänzt wird. In Bodennähe sorgen über viele Monate Vor- und Hofgärten für eine farbenfrohe Einbettung der Wohnhäuser. Die meist vorhandenen Nutz-gärten befinden sich hingegen fast ausschließlich im rückwärtigen Teil der Anwesen und sind daher auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Eine Besonderheit sind die im Süden von Binzwangen noch vorhandenen Nutzgärten, die Relikte des früheren Krautgartens darstellen, eines für Bayern typischen historischen Kulturlandschaftselements, in dem die Bevölkerung auf einem Areal außerhalb der eigentlichen Siedlung Obst und Gemüse angebaut hat.
Stark verbessert werden konnte durch die Dorferneuerung Binzwangen II auch das Regenwassermanagement. Wichtigste Maßnahme war die Entsieglung der asphaltierten Oberflächen mit Pflaster- und Grünarealen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Wo die dadurch verbesserte Regenwasserversickerung nicht ausreicht, wird das Regenwasser über neue Oberflächenkanäle in die Altmühl geleitet, die für Binz-wangen als Vorfluter dient. Im privaten Bereich ergänzen Brunnen, Zisternen und Abflussgräben dieses System.
Die vielen bereits erwähnten alten und neuen Grünflächen sowie Baumbestände stellen Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten dar. Das gilt insbesondere für die größeren und ruhig gelegenen Biotope, z.B. im Friedhof oder am Spielplatz. Das für Binzwangen typische Konzert der Singvögel ist ein Beleg für den hier vorhandenen Lebensraum. Einen solchen bieten auch Hecken, wie sie etwa am Spielplatz oder als Einfriedung der Industriebetriebe zu finden sind, sowie wasserführende Gräben und der Löschteich im Norden. Teile der innerörtlichen Begrünung sind zudem als naturbelassene Wiesenflächen angelegt, so z.B. vor dem Jugendheim. Aktive Maßnahmen zur Förderung der Fauna bestehen in Form einer künstlichen Nisthilfe für Störche und eines Felsenkellers mit Ein- und Ausflugmöglichkeit für Fledermäuse. Insektenhotels und Nistkästen im privaten Raum erweitern das Spektrum zusätzlich.