2 · Soziale und kulturelle Aktivitäten

Zu diesem Bew­er­tungs­bere­ich wird in der Dor­fw­erk­statt noch getüfelt.


Aus dem Erläuterungs­bericht:

Die Binzwanger Dor­fge­mein­schaft, die den Ort jeden Tag aufs neue mit Leben füllt, ist weit über die Gemein­de­gren­zen hin­aus bekan­nt. Durch eine Vielzahl von Grup­pen, die sich einan­der nicht im Wege ste­hen, son­dern sin­nvoll ergänzen und oft auch gegen­seit­ig aushelfen, ent-ste­ht in der Bevölkerung ein einzi­gar­tiges Gemein­schafts­ge­fühl. Gesel­liges Beisam­men­sein ist dabei eben­so wichtig wie die Pflege von Brauch­tum und Tra­di­tio­nen oder die Aus­gestal­tung des Kirchen­jahrs.
Unter diesen Grup­pen nimmt der   Stammtisch Binzwan­gen e.V. die bedeu­tend­ste Rolle ein. Neben seinen monatlichen Tre­f­fen find­en sich bei Grillfesten, Aus­flü­gen und Wan­derun­gen v.a. die Per­so­n­en jen­seits der 30 zusam­men. Viele Neubürg­er haben in diesem Rah­men schnell Anschluss an die Dor­fge­mein­schaft gefun­den. Vor allem aber mit dem Dorffest lockt der Stammtisch jedes Jahr im Juli viele Gäste aus Nah und Fern auf den Dorf­platz, wo bei Speis und Trank mit musikalis­ch­er Unter­malung bis in die Nacht­stun­den aus­ge­lassen gefeiert wer­den kann.
Nicht weniger wichtig ist die Evan­ge­lis­che Land­ju­gend (ELJ), in der die jün­geren Bewohn­er aus Binzwan­gen und dem Umland organ­isiert sind. Spon­tane Tre­f­fen und regelmäßige Grup­pen­abende sind im geräu­mi­gen Jugend­heim, das von der Gemeinde zu Ver­fü­gung gestellt ist, möglich. Der Som­mer­nachts­ball der ELJ im roman­tis­chen Stein­bruch in Stet­tberg zieht jedes Jahr über 2.000 Gäste an und gilt eben­falls als über­re­gionales High­light. Mit Altk­lei­der­samm­lun­gen und der Adventsstim­mung Anfang Dezem­ber bringt sich die Dor­fju­gend jedoch auch in kar­i­ta­tiv­er und sozialer Hin­sicht ein. Gemein­same Übun­gen und Ein­sätze bes­tim­men die Arbeit der Frei­willige Feuer­wehr, deren junge und alte Mit­glieder sich darüber hin­aus aber auch zu Grillfesten und dem alljährlichen Faschings­ball tre­f­fen. Ein fes­ter Kreis von Frauen untern­immt außer­dem eine jährliche Rad­tour und trifft sich in regelmäßi­gen Abstän­den zum Radler- Stammtisch. Auch ein gemein­sames Schlacht­fest mit selb­st­gemachtem Sauer­kraut find­et jedes Jahr statt. Weit­ere Grup­pen beste­hen in Form des Jugendtr­e­ffs Hais­la, der Jäger­schaft und den losen Schafkopf- und Gesprächs­grup­pen, die sich regelmäßig im Gasthaus Birkn­er zusam­men­find­en.
Das religiöse Leben wird von der evan­ge­lisch-lutherischen Kirchenge­meinde Binzwan­gen mit dem Kirchen­vor­stand und der ort­san­säs­si­gen Pfar­rerin Ruth Laux gestal­tet. Die im zwei­wöchi­gen Tur­nus vor Ort stat­tfind­en­den Gottes­­- dien­ste wer­den dabei vom Posaunen­chor und dem litur­gis­chen Chor mit­gestal­tet. Alter­na­tive Gottes­di­en­st­for­men, z.B. im Grü­nen, oder die von Kirchenge­meinde, Posaunen­chor, Gesangvere­in und Land­ju­gend mit­gestal­tete Adventsstim­mung Anfang Dezem­ber, deren Erlös kar­i­ta­tiv­en Ein­rich­tun­gen gespendet wird, ergänzen das Spek­trum an Veranstaltung­en. Im Rah­men der Fried­hof- und Kirchen­sanierung wur­den jedoch nicht nur die Mit­glieder des Kirchen­vor­stands tätig, son­dern auch viele andere tatkräf­tige Helfer fan­den sich wie selb­stver­ständlich dazu ein.
Der Posaunen­chor Binzwan­gen beteiligt sich darüber hin­aus auch ander­weit­ig, z.B. beim Volk­sliederblasen und den Abend­ser­e­naden des Bezirk­sposaunen­chores, bei Auftrit­ten in Seniorenwohn­heimen oder bei Geburtstagsfeierlich­keiten. Die geräu­mige Binzwanger Kirche ist außer­dem Ort von Konz­erten an der von Organ­is­ten von internationa­lem Rang geschätzten Gessinger-Orgel und Bühne für Auftritte extern­er Chöre. Die bilden­den Kün­stler aus Binzwan­gen bere­ich­ern das Orts­bild außer­dem durch Ausstel­lun­gen und Instal­la­tio­nen im öffentlichen Raum.
Für Kinder und Senioren wur­den in Binzwan­gen eigene For­mate geschaf­fen, um auch diesen Grup­pen mit geeigneten Ange­boten eine hohe Leben­squal­ität zu ermöglichen. Neben dem par­al­lel zum Gottes­di­enst stat­tfind­en­den Kinder­gottes­di­enst gestal­ten sowohl der Stamm­tisch als auch die Land­ju­gend das jährliche kom­mu­nale Ferien­pro­gramm mit. Ein jährlich ver­anstal­teter Kinder­fasching bietet zudem beson­deren Raum für Spiel und Verklei­dung. Jugendliche find­en im von der Gemeinde zu Ver­fü­gung gestell­ten Jugend­heim vielfältige Ent­fal­tungs- und Gestal­tungsmöglichkeit­en. Während die Kirchenge­meinde spezielle Abendmahls­gottes­di­en­ste für Senioren anbi­etet, ver­anstal­tet der Stammtisch Senioren­cafés und die Land­ju­gend Senioren­nach­mit­tage. Dass Kinder inner­halb der Nach­barschaft beauf­sichtigt und ältere Mit­be­wohn­ern bei alltäglichen Arbeit­en und Besorgung-en unter­stützt wer­den, ist in Binzwan­gen eine Selb­stver­ständlichkeit.
Über diese Ange­bote hin­aus wird Fam­i­lien mit Kindern durch die neue Dorfin­nengestaltung mit Grü­nan­la­gen und Gehwe­gen aber auch mit zwei Spiel­plätzen und einem Badewei­her eine lebenswertes Umfeld geboten. Sowohl Dorf­be­wohn­er als auch Touris­ten profi­­- tieren außer­dem vom Anschluss an regionale und über­re­gionale Rad- und Wan­der­wege, darunter der Alt­mühl-Rad­weg und der Jakob­sweg.
Alle Grup­pen pfle­gen mit ihren sozialen Aktiv­itäten jedoch gle­ich­sam auch die örtlichen Bräuche und Tra­di­tio­nen. Wenn an Heili­ga­bend die jun­gen Män­ner mit dem lär­menden, schmutzi­gen und in Felle gehüll­ten Pelzmär­tel (Belzi) von Haus zu Haus ziehen, während die jun­gen Frauen das strahlend weiße Christkind an der Hand führen, sind v.a. Gäste von diesem alten Brauch über­- rascht. Wenige Tage später begrüßen in der Sil­vester­nacht der Posaunen­chor und die Kirchen­glock­en das neue Jahr bevor zulet­zt die Feuer­w­erk­skör­p­er übernehmen. Während an Ostern die Frauen eine Osterkro­ne für den Brun­nen vor der Kirche schmück­en, sam­meln die Kinder mehrere Wochen eigen­ständig Reisigbe­sen und anderes Bren­n­ma­te­r­i­al für das Ost­feuer. Um für diese Arbeit ent­lohnt zu wer­den, ziehen sie vor dem Abbren­nen am Oster­son­ntag noch sin­gend von Haus zu Haus. Anfang Mai wird auch in Binzwan­gen die Wan­der­tra­di­tion ge­pflegt. Die älteren Jugendlichen stellen zu Pfin­g­sten nur mit Muskelkraft eine Birke auf dem Dorf­platz auf, wo sie als Pfin­gst­baum bis zum Dorffest ste­hen bleibt. Anfang Okto­ber fol­gt das mehrtägige Kirch­wei­h­fest, das neben der Kirche v.a. im gegenüber­liegen­den Gasthaus Birkn­er feucht­fröh­lich und mit Musik und Gesang began­gen wird. Eine Schiff­schaukel und mehrere Schaustel­lerbuden bieten dazu Unter­hal­tung für die Kinder. Zum Abschluss der Ern­te­sai­son schmückt eine Ern­tekro­ne den Innen­raum der Kirche, während eine vom Posaunen­chor mit­gestal­tete Feier­stunde zum Volk­strauertag das Kirchen­jahr mit seinen vie­len lebendi­gen Bräu­chen und Tra­di­tio­nen beschließt. Jed­er einzelne Tag wird außer­dem von der tra­di­tionellen Läu­te­ord­nung der Kirchen­glocken begleit­et, die im Viertelstunden­takt die Zeit angeben und an Werk­ta­gen mit unter­schiedlichem Geläut um 5:30, 11 Uhr und je nach Jahreszeit um 18, 19 oder 20 Uhr den Tag begin­nen, gliedern und beschließen. Obwohl gewöh­nungbedürf- tig für Gäste, wird die Läu­te­ord­nung der Binzwanger Kirchen­glock­en vom Groß-teil der Bevölkerung als wertvolle Tra­di­tion geschätzt.
Infor­ma­tio­nen zur Orts- und Kirchen­geschichte find­en sich von inter­essierten Bewohn­ern zusam­menge­tra­gen in Bro­schüren und auf mehreren Inter­net­seit­en, v.a. aber wer­den wichtige Ereignisse in Form ein­er Dor­fchronik nach wie vor für die nach­fol­gen­den Gen­er­a­tio­nen fest­ge­hal­ten und zudem mündlich weitergege­ben: Gele­gen­heit­en zum sozialen und kul­turellen Aus­tausch gibt es in der Binz­­wanger Dor­fge­mein­schaft schließlich viele.