Nachdem die Binzwanger an der offiziellen Abschlussveranstaltung des mittelfränkischen Bezirksentscheid endlich die gedruckte Form des Abschlussberichts der Bewertungskommission in den Händen halten konnten, war es nun an der Zeit, Kritik und Ratschläge Wort für Wort unter die Lupe zu nehmen. Dazu traf sich die Dorfwerkstatt Anfang Oktober und ging den Bericht Satz für Satz durch. Dabei wurden nicht nur die Expertenmeinungen angehört, sondern auch gleich die Einschätzungen der Bevölkerung zu den einzelnen Themen beigetragen. Während manche Kritikpunkte geteilt wurden, stießen andere zumindest teilweise auf Unverständnis. In jedem Fall regte der Abschlussbericht aber Diskussionen an über Themen, die vorher wahrscheinlich gar nicht erst auf die Tagesordnung geschafft hätten.
Bürgermeister Kieslinger referiert, welche Anregungen er bereits von kommunaler Seite aus aufgegriffen hat. Dazu gehört der schnurgerade Tagwassergraben im Westen, der er mit Landschaftsarchitekten vor Ort in Augenschein genommen und mögliche Renaturierungsmaßnehmen andiskutiert hat. Neben finanziellen und biologischen Fragen, müssen jedoch auch die Anlieger gehört werden, und die Bevölkerung wurde auf einen relativ langen Prozess eingestellt. Ein Anfang ist damit aber in jedem Fall gemacht. Die Reinigung des Badeweihers der kommunalen Allianz und eine Baumpflege im Umfeld wurde ebenso in Aussicht gestellt, soll aber möglichst bald umgesetzt werden. Auch im Ort selbst konnten Anregungen des Kommission aufgegriffen werden. So soll um das Jugendheim ein Sickerwasserbereich einegrichtet werden und das Gebäude einen neuen Anstrich erhalten. Auch ein Farbkonzept für die Scherbengasse wurde diskutiert, ebenso wie sichernde Maßnahmen bei der Friedhofsscheune. Zusätzliche Bäume sollen am Spielplatz und im Bereich des Gewerbegebietes gepflanzt werden.
Doch auch die Initative der Bevölkerung wurde erneut geweckt und so wurden innerhalb der Dorfwerkstatt neue Projekte diskutiert, alte Probleme abermals aufgerollt und Lösungsvorschläge besprochen. Die Wasserbecken auf dem Friedhof gehörten ebenso dazu wie die Fortführung des Dorfbrauchtums. Zudem ging es um Blühstreifen an Äckern, die Pflege des Spielplatz und der Grünflächen sowie die bereits länger ins Auge gefassten Infotafeln im Ort.
Zuletzt wurde eine öffentliche Versammlung beschlossen, an der die Ergebnisse des Abschlussberichts nochmals der gesamten Bevölkerung vorgestellt werden und neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden werden sollen.
Trotz aller unterschiedlichen Meinungen — oder vielleicht gerade wegen dieser vielfältigen Dorfgemeinschaft — betonte Bürgermeister Kieslinger: „Allein dieser Arbeitskreis ist ein großer Gewinn für den Ort Binzwangen.“